Manchmal will man nur einen kleinen Ausflug ins Grüne machen und dann erlebt man ein richtiges kleines Wunder. So geschehen am letzten Sonntag …
Ich hatte meine Frau ganz schnell und meinen Sohn nach einiger Überzeugungsarbeit dazu überredet, dass wir am Sonntag nach dem Frühstück eine kleine Wanderung, ganz in der Nähe von Bayreuth machen wollten. Obwohl nach dem Frühstück dann eigentlich schon kurz vor dem Mittagessen war, da die Hausaufgaben meines Sohnes etwas mehr Aufmerksamkeit erforderten, als gedacht, tat das der Sache keinen Abbruch und die Sonne strahlte mit uns um die Wette.
Nach kurzer Anfahrt parkten wir am Gasthof „Drei Linden“ in Tröbersdorf und liefen auf der geplanten Route Richtung Oberwaiz. Wir bewegten uns direkt auf dem ausgewiesenen Radweg und so war es nicht verwunderlich, wenn wir ein ums andere mal von diversen Montainbikern überholt wurden. Der Weg zog sich ca. 2 Kilometer auf einem staubigen Kiesweg dahin, bis wir direkt im Ort Oberwaiz ankamen. Dort gab es dann schon die ersten Wegweiser „Zum Teufelsloch“. Und obwohl wir normalerweise nicht zimperlich sind, wählte wir der Beschilderung gemäß den „bequemeren“ Weg. Im Nachhinein erwies sich dies aber als blanker Unsinn, da der „unbequeme“ Weg keiner war, dafür aber wesentlich schöner und romantischer, wie wir auf dem Rückweg feststellten.
Aber nicht so schlimm. Zunächst also erst noch ca. einen Kilometer bis zur Einstiegsstelle des Teufelsloch gewandert und dort empfing uns dann eine wahre „Wunderwelt“. Von einem Schritt auf den anderen steht man plötzlich in einer völlig anderen Welt. Eben noch auf einer staubigen Landstraße, plötzlich in einem verwilderte anmutenden Sandsteinbiotop. Da die Ausläufer der fränkischen Schweiz an dieser Stelle ganze Arbeit geleistet haben, tut sich einem eine Art Miniatur-Schweiz auf. Sandsteinfelsen, zerklüftete Brocken, die scheinbar ungeordnet in der Gegend herumliegen und dazwischen ein kleiner Pfad, der teils mit Stiegen und in den Stein gehauenen Stufen präpariert wurde. Dazwischen ein kleines, klares Bächlein, welches teilweise mittels kleinen Holzbrücken überquert werden kann.
Einfach traumhaft! Und das so dicht vor der „Haustür“! Wir waren absolut geplättet. Das hatten wir nicht erwartet. Ich konnte mich gar nicht satt sehen und machte ein Foto nach dem anderen. Selbst unser Sohn vermisste plötzlich sein Handy und seinen Computer überhaupt nicht mehr. Er wollte sogar abseits der offiziellen Pfade nach Geocaches suchen, welche sich laut entsprechender App ganz in der Nähe befanden …
Nach ca. 30-40 Minuten hat man das „Teufelsloch“ dann gemütlich durchwandert und gelangt auf den Pfad, welcher als „unbequemer“ Waldweg wieder nach Oberwaiz führt. Wer Hunger hat kann auch einen Ausflug zum ganz in der Nähe befindlichen „Waldhaus“ einplanen, welches vom Ausgang der Schlucht nach nur 2 Kilometern zu erreichen wäre.
Wer nicht ganz so gut zu Fuß ist, kann auch direkt am Eingang der Schlucht parken. Allerdings sind da nicht sehr viele Stellplätze vorhanden, also zeitiges Kommen ist sicher nicht von Nachteil.
Alles in allem eine sehr lohnenswerte Tour, die uns mit ca. 8 km und rund zwei Stunden Gehzeit nur wenig belastet hat. Also wer sich auspowern will, der muss dann durch das „Teufelsloch“ rennen … 😉 Wäre aber fast schon schade, da man dann weniger zu sehen bekommt! 😀